PŘÍBĚHY GEOMANTIE
ČESKÉHO KRUMLOVA
Ing.arch. Petr Pešek a Ing. Josef Krause
2023 Český Krumlov
In der aktuellen Coronavirus-Pandemie erleben wir eine Zeit, die für eine tiefere Reflexion über das Leben und die Welt geeignet ist. In dieser speziellen Situation habe ich endlich ein Projekt angefangen, über das ich vor kurzem nachgedacht hatte. Es stellt Notizen und Skizzen zusammen, um ein Buch über unsere gemeinsamen Erlebnisse der letzten Jahre zu schreiben, die wir beim geomantischen Landschaftsstudium der Stadt Böhmisch Krumau und ihrer Umgebung gemacht haben. Während dieser jahrelangen Arbeit ist es uns gelungen, die Schlüssel und inspirierenden Elemente zu finden, von denen die Gründer des urbanistischen Konzepts dieser wunderbaren Stadt und großartigen Burg angeleitet wurden.
Als ehemaliger Denkmalarchitekt interessierte ich mich auch für die historische Periode der eigentlichen Stadtgründung und die Wahl und Gestaltung der urbanistischen Komposition. Dieses Thema gehörte allerdings nicht zu meinen Arbeitsaufgaben und es ist mangels schriftlicher Unterlagen kein Interessensgebiet der zeitgenössischen Geschichtswissenschaft. Die historischen Bauten stehen zwar hier, doch fehlt die greifbare Inspiration, sie auf diese Weise anzuordnen und auszurichten.
Ende des letzten Jahrhunderts kam es zu einer zufälligen Bekanntschaft mit dem bescheidenen und lächelnden Landschaftsarchitekten Josef Kraus, der während einer Reise nach Griechenland unaufhörlich mit einer Wünschelrute arbeitete. Meine erste Begegnung mit diesem Instrument faszinierte mich. Anschließend kam die Einführung in die Geomantie an die Reihe. Die nächsten Jahre waren von völlig anderen Inhalten geprägt und erhielten eine ganz neue Dimension. Während der ganzen Zeit unserer Untersuchungen gab es überhaupt keine Hektik. Die einzelnen Tätigkeiten knüpften mit der Zeit ungeplant aneinander an, je nachdem welche Gelegenheiten sich boten. Die ganze Zeit über hatten wir jedoch das undefinierbare Gefühl, dass wir unter der Anleitung einer höheren Führung arbeiten würden.
Bei der Arbeit ließ sich jeder der beiden Teilnehmer unserer kleinen Gruppe in diesen Jahren von seiner Intuition leiten. Die Hauptinformationsquelle war die Arbeit von Marko Pogačnik, insbesondere sein im Jahr 2000 im Verlag Dobra erschienenes Buch „Škola geomantie“ („Schule der Geomantie“). Wir versuchten uns von den unmittelbarsten Gefühlen und Erlebnissen leiten zu lassen, gingen aber grundsätzlich von den Kenntnissen aus, die ein Kollege, der die Arbeit mit der Spiralwünschelrute meisterhaft beherrschte, gewann. Unsere Arbeit wurde stark von einer subjektiven Sicht auf die Welt bestimmt, wobei wir oft auf überraschende historische, urbanistische und religiös- spirituelle Erkenntnisse stießen. Die langjährige Tätigkeit, die sich hauptsächlich auf das Gebiet von Böhmisch Krumau und die Landschaft unterhalb des Bergs Kleť (Schöninger) konzentrierte, verdient eher die Bezeichnung künstlerische Tätigkeit im Team als wissenschaftliche Arbeit. Daher ist es sehr wahrscheinlich, dass es Menschen mit anderen Meinungen gibt, die unsere Untersuchungen angreifen und in Frage stellen werden.
Das beobachtete Territorium erstreckt sich mit seinen Ley-Linien-Verknüpfungen über große Entfernungen in ganz Europa und teilweise über den gesamten Planeten Erde. Die Zeitabschnitte, die die Wünschelrute aufgespürt hat, reichen bis tief in die unbekannte Erdgeschichte und manchmal bis in geologische Zeiten hinein, als die Erde entstand.
Bei den Untersuchungen hatten wir oft das Gefühl, dass die Erde mit uns kommuniziert, dass sie unmittelbar auf unsere Aktivitäten reagiert. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass die Erde ein Lebewesen mit einer eigenen spezifischen Intelligenz ist, die die menschliche Intelligenz bei weitem übertrifft. Die Erde bringt uns auch viel Geduld entgegen und ist in der Lage, auf ihre Weise zu vergeben. Gleichzeitig ist sie bereit, umfangreiche Weissagungen zu erteilen, wenn sie angemessen befragt wird. Diese Informationen befinden sich offenbar in der Akasha-Chronik, die von Menschen mit einem gewissen Maß an persönlicher Reinheit und Selbstlosigkeit gelesen werden können.
Während der geomantischen Arbeit hatten wir ständig das Gefühl, dass wir uns im Bereich der feinstofflichen Wesen bewegen, die Marko Pogačnik im Buch „Elementární bytosti“ („Elementarwesen“) beschreibt, das 1999 im Verlag Dobra a Fontána erschien.
Der Schwerpunkt unseres Interesses besteht darin, nachzuweisen, dass der historische Städtebau eindeutig durch das Vorhandensein geomantischer Qualitäten des jeweiligen Territoriums motiviert war. Diese Vorgehensweise wurde wahrscheinlich in der historischen Vergangenheit allgemein angewandt, obwohl wir nicht wissen, welche Bezeichnung sie für die Geomantie hatten. Heutzutage fehlt diese Praxis völlig in der zeitgenössischen Stadtplanung unserer neu gebauten Gebilde.
Im Verlauf unserer geomantischen Arbeit haben wir herausgefunden, dass sich ein neues Territorium beim Betreten sehr verschlossen verhält. Die schrittweise Öffnung erfolgt erst nach wiederholten Besuchen. Die Kommunikation mit der Erde erfordert auch eine gewisse Form von Anstand und Höflichkeit. Eine tiefe Reflexion über die Welt, die ich im ersten Satz der Einführung erwähnte, liefert uns der beigefügte Text: „Elf Bedingungen der biophilen Kulturwende“ von Josef Šmajs. Das sind die Überlegungen, die seinem philosophischen Konzept einer „Verfassung für die Erde“ („Ústava Země“) vorausgehen, das 2015 im Verlag PRO, Banská Bystrica herausgegeben wurde. Mit dieser Veröffentlichung möchte ich mich persönlich für eine solche Verfassung einsetzen. Ich glaube, dass auch die Geomantie zu dieser Problematik gehört.